Bildbeschreibung

Feldberg, Villa Kausch 1920

Das Anstaltsterrain in Einheit von Sanatorium, Kurpark und Arzt-Villa

Das Anstaltsterrain in Einheit von Sanatorium, Kurpark und Arzt-Villa

Neben der Wasserheilanstalt entstand 1867 ein  Wohnhaus mit repräsentativem Charakter.


Die großzügige Raumgestaltung und Raumfolge entsprach den gehobenen bürgerlichen Ansprüchen.

Baugeschichte

Für die Baugeschichte von Feldberg hat dieses Haus eine besondere Bedeutung wegen der Lage, der Ausgestaltung und der Nutzung im historischen Kontext des Kneipp - Bades Feldberg.


Von der Halle mit vorgesetzter Veranda und wunderschönen Akanthuskapitellen, wurden alle anderen Räume erschlossen.


So gabe es neben dem Salon als der "Guten Stube", ein großes Esszimmer mit Aufzug für das Essen aus der Küche im darunter gelegenen Keller. Weiterhin ein großes Damenzimmer, Schlafzimmer und ein komfortables Bad mit Wanne und WC. Im Obergeschoss zwei weitere Zimmer und ein geräumiger Balkon mit Blick auf den Haussee und direkt gegenüber die Stadtkirche.


Der Salon mit Prunkofen und Stuck beeindruckt noch heute den Besucher. 


In den Jahren 1912/13 erfolgte eine Umgestaltung und Erweiterung des Hauses durch Dr. K. Kausch in der Form die bis heute bewahrt ist. So gab es dann mehr Platz für die Kinder, das Personal und Gäste. Das Dach veränderte die Ansicht deutlich.


Bauhistorisch auch besonders wertvoll war die klassizistische Fassadengestaltung, welche während der Mangeljahre in der DDR verloren ging. Eine Rückgewinnung wäre sehr wünschensert.

Der Kurpark um das Sanatorium

Die Umgebung der Wasserheilanstalt wurde den Erholungsbedürfnissen der Besucher und Patienten angepasst und gestaltet.


Auf der rechts abgebildten Grafik ist der Park gut zu erkennen.


Nach 1855 entstand diese  Parkanlage im landschftlichen Stil mit Tempelberg und Aussichtsplätzen. Besonders schön mit Feldsteinen eingefaßte Nische an der Nordseite mit Blick zum Reiherberg/Schloßberg) , elegante Wegeführung mit Bänken und abwechslungsreicher Gehölzpflanzung

( Douglasien, Roteichen, Lärchen, Rotbuchen, Hainbuchen, Linden, Kastanien, Goldregen, Schneebeere, Flieder, Mahonien, Buschwindröschen etc.)


In dem Prospekt von 1908 beschreibt Dr. Kausch diese Lage sehr schön:


"Aber auch Norddeutschland hat eine Anzahl alter (zu den ältesten gehörender) Sanatorien und, wo könnte auch eine schönere Lage kaum gefunden werden, als an den Seen des uralisch-baltischen Höhenzuges, die von Hügelketten mit steilen Abhängen und Schluchten und von alten Wäldern bekränzt sind; da fehlt nichts, um der Landschaft jenen eigenartigen Reiz zu geben, wie ihn nur die Moränenlandschaft hat, die wir in der holsteinischen, mecklenburgischen, pommerschen und masurischen Seenplatte finden.


In einer solchen Umgebung, in dem schönsten Teil Mecklenburgs, liegt Feldberg mit seinem Sanatorium. 1855 erbaut, ist es seit 1899 im Besitz des Unterzeichneten und liegt im Schutze eines 20 Morgen großen, mit Laub- und Nadelgehölzen bestockten Parkes am Südhang eines Hügels und am nordwestlichen Ufer des Haussees. Nach Westen, Norden, und Osten erstreckt sich eine bewaldete Hügelkette, so daß alle rauhen Winde ferngehalten werden.


Gegenüber liegt ebenfalls am Seeufer der kleine, freundliche Ort Feldberg mit seinen Obstgärten, der hochragenden Kirche und Windmühle. Der Anstaltspark ist mit dem Hochwald durch eine schattige, alte Kastanienallee verbunden und bietet am Seeuferentlang wohlgepflegte Wege mit Ruheplätzen und schönen Aussichtspunkten dem Spaziergänger genußreiche Abwechslung bieten…"


Der alte Kurpark ist in seiner Grundgestalt noch heute erhalten. Mangelndes Interesse und ausbleibende  Pflege haben über die   Zeit das Gesicht der Parkanlage sehr verändert aber der besondere Geist des Ortes ist noch heute zu fühlen. In den letzten Jahren hat die Klinik am Hausse als Eigentümer hier forstwirtschaftliche Pflegemaßnahmen im Sinne der Verkehrssicherungspflicht durchgeführt, was sehr zu begrüßen ist.


Als eingetragenes Denkmal sollte dieser Ort zukünftig mehr Aufmerksamkeit erhalten und ein denkmalpflegerisches Gutachten könnte die Bedeutung und den Wert für die weitere kurörtliche Entwicklung klarer machen. Als Feldberger und Eigentümer der Villa Kausch liegt mir das Geschick dieses besonderen Ortes sehr am Herzen. Durch den persönlichen Kontakt mit Ursula Kausch aus meiner Kinder- und Jugendzeit habe ich auch persönliche Erinnerungen, weil der "Alte Kurpark" , mein Abenteuerwald war. 


Als Landschaftsplaner und Gartendenkmalpfleger muss ich die Bedeutung im historischen Kontext sehr hoch einschätzen und möchte diesen WERT in das örtliche Bewußtsein zurück rufen.


Feldberg bezog und bezieht seine Anziehungskraft aus der besonderen naturräumlichen Lage und dieser vergessen Park gehört eindeutig dazu.


Mit der Wasserheilanstalt begann Feldberg eine Bedeutung zu erlangen und wir stehen kurz davor, wieder ein "Heilbad" zu werden. 


Der "Alte Kurpark" gehört zu unserer Geschichte und bereichert das Ortsbild seit fast 160 Jahren. Dieser Park könnte eine Perle mehr sein der Attraktionen unsere wunderschönen Heimat.






Bilder und Dokumente

Bildbeschreibung

Feldberg, Villa Kausch 1904 mit klassizistischer Stuckfassade

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Feldberg, Villa Kausch 1927

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Feldberg, Anstaltsterrain um 1855 mit gut sichtbarer Parkanlage im landschftlichen Stil mit Tempelberg und Aussichtsplätzen ( besonders schön mit Feldsteinen eingefaßte Nische an der Nordseite mit Blick zum Reiherberg/Schloßberg) , elegante Wegeführung mit Bänken und abwechslungsreicher Gehölzpflanzung ( Douglasien, Roteichen, Lärchen, Rotbuchen, Hainbuchen, Linden, Kastanien, Goldregen, Schneebeere, Flieder, Mahonien, Buschwindröschen etc.)

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Feldberg, Anstaltsterrain um 1900 mit zeitgenössischem Seebalkon

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Feldberg, Dr. Kausch, Großherzogliches Kammer- und Forst-Collegium 1899, Grundbuch, Grunderwerb Sanatorium und Villa

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Feldberg, Dr. Kausch, Großherzogliches Kammer- und Forst-Collegium 1899, Grundbuch, Grunderwerb Sanatorium und Villa

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Feldberg, Dr. Kausch, Großherzogliches Kammer- und Forst-Collegium 1899, Grundbuch, Grunderwerb Sanatorium und Villa

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Feldberg, Dr. Kausch, Großherzogliches Kammer- und Forst-Collegium 1899, Grundbuch, Grunderwerb Sanatorium und Villa

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Feldberg, Villa Kausch , Umbau 1912/13

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Feldberg, Villa Kausch , Umbau 1912/13

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Feldberg, Villa Kausch , Umbau 1912/13

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Feldberg, Sanatorium - Pferdegespann mit Mutter und Tochter Ursula Kausch

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Feldberg, Villa Kausch 1925 , Vorgarten mit Formgehölzen und Plastik

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Feldberg, Villa Kausch 1925, Rückseite

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Feldberg, Sanatorium 1925, Zufahrt mit Tor

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Feldberg, Sanatorium 1927, mit Seebalkon

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Feldberg, Park am Sanatorium 1927

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Feldberg, Weg zum Kurpark hinter der Villa mit Senta 1927

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Feldberg, Villa Kausch, Senta ( Die Hüterin vom Haussee) hat Nachwuchs 1928

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Feldberg, Erholung auf dem Haussee 1927

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Feldberg, Erholung auf dem Haussee 1927

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Feldberg, Anstaltsterrain mit Sanatorium und Villa 1925

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Feldberg, Heuernte hinter dem Sanatorium mit Villa Grapow, Sommer 1927

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Feldberg, Villa Kausch, Westseite 1927

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Feldberg, Villa Kausch, Privat, Ursula Kausch 1932

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Feldberg, Frieda Kausch 1927

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Feldberg, Sanatorium, Hausdame Ursula Kausch und das geliebte "Vieh" 1932

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Feldberg, Sanatorium mit Villa Grapow und der legendären Kuh "Nordlicht".

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Feldberg, Sanatorium, Hausdame Ursula Kausch 1932

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Feldberg, Gutsinspektor Hans Eberhard Kausch, 1930

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Feldberg, Vorgarten der Villa Kausch mit Familie 1925

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Feldberg, Villa Kausch mit Vorgarten und Formgehölzen 1930

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Feldberg, Villa Kausch, Vorgarten mit Skulptur "Er liebt mich, er liebt mich nicht" 1930

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Feldberg, Villa Kausch mit Vorgarten 1920, nach dem Gewittersturm

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Feldberg, Villa Kausch 1920, nach dem Gewittersturm

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Feldberg, Städtischer Friedhof, Grabstätte San. Rat Kausch neben der Grabstätte von Familie Stöcker , 1933

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Feldberg, Villa Kausch 1935

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Feldberg, Villa Kausch um 1945

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Feldberg, Villa Kausch, Salon, Ofen und Stuck 2010

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Feldberg, Villa Kausch, hist. Wandbemalung 2013

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Umgebung von Feldberg: Carwitz um 1900

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Umgebung von Feldberg: Carwitz um 1900

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Umgebung von Feldberg: Lychen/Uckermark, 1930 ( Tor durch sowjetische Besatzungskräfte nach 1945 zerstört)